Feuerwehrleute und Einsatzkräfte des THW haben am Freitagnachmittag am Sülterberg eine ungewöhnliche Übung hinter sich gebracht. Auf dem Betriebsgelände der Stadtwerke am Ortsrand trainierten sie, einen Gasbrand unter Kontrolle zu kriegen. Dabei schlugen die Flammen mitunter meterhoch in die Luft.

Es ist für Feuerwehrleute nicht ohne Weiteres möglich, unter realistischen Bedingungen zu üben. Und normalerweise wird zu diesem Zweck kein echtes Feuer entflammt. Auf dem Gelände der Stadtwerke am Sülterberg ist das mittlerweile alle drei Jahre anders. "Wir machen das regelmäßig freiwillig und laden dazu alle Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet, das THW und auch Vertreter großer Lehrter Firmen ein", sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Rainer Eberth.

Rund 120 Einsatzkräfte aus allen Lehrter Ortsteilen waren am Freitagnachmittag der Einladung gefolgt. In drei betonierten Gruben ließen Mitarbeiter der Stadtwerke Gas aus unterschiedlich starken Rohren und mit einem Druck von bis zu 0,8 bar entströmen und zündeten es dann aus sicherer Entfernung an. Danach waren die Feuerwehrleute gefordert, die unter Schutzkleidung, die kurzzeitig bis zu 1200 Grad Hitze vertragen kann, sowie mit hochmodernen Löschrohren ans Werk gingen. 

"Gasbrände sind speziell", sagt Eberth: "Früher waren sie mit Wasser gar nicht zu löschen. Es mussten Schaumlöscher eingesetzt werden." Seit mehreren Jahren verfügen die Lehrter Einsatzkräfte jedoch über die sogenannten Hohlstrahlrohre. "Damit können wir gezielt und breit gefächert unterschiedliche große Wassermengen einsetzen", sagt Oberbrandmeister Silvio Fraterrigo. Das sei etwa bei einem Hausbrand wichtig, um den Schaden durch das Löschwasser gering zu halten. Bei einem Gasbrand könne man die Flamme durch gezielte Dosierung und einen besonders breiten Strahl quasi "einfangen und runterdrücken", wie es Fraterrigo ausdrückt.